Black Friday - hot or not?

Black Friday - hot or not?

Kurz zum Hintergrund für dieses fragwürdigen Tages

Die Geschichte des Black Friday ist einleuchtend. In den USA fällt Thanksgiving immer auf einen Donnerstag. Für viele Amerikaner ein wichtiger Feier- und Familientag. Da die meisten sich am Freitag nach dem Truthahn-Gelage einen Urlaubstag nehmen, um ein langes Wochenende zu haben, haben sie Zeit, um erste Weihnachtseinkäufe zu erledigen.

Dies hat der Einzelhandel schon in den 60ern erkannt und fing an, mit Rabatten zu locken. Wenn einer anfängt, … klar wo das hinführt. Zunehmend wurde dieser Tag als Shopping Tag berühmt, an dem man großartige Schnäppchen schlagen kann. 

Mit dem Online-Zeitalter schwappte der Tag natürlich in die digitalen Sümpfe über. Dies war dann in den frühen 10ern der Anfang vom Black Friday in Deutschland und anderen europäischen Ländern.

Warum es Black Friday heißt, weiß niemand so recht. Also sparen wir uns hier wilde Theorien.


2023 schlägt 2022

Eigentlich können viele Unternehmen ihre Preise auch gleich reduzieren, gefühlt gibt es bei ihnen das ganze Jahr über satte Rabatte. Während 2022 schon krass war und der Sommerschlussverkauf schon im Frühling startete, legte man in 2023 noch eine Schüppe drauf.

Die Kauflust der Menschen während Corona sorgte dafür, dass die Unternehmen davon ausgingen, es würde damit weitergehen. Es wurden fleißig weiter Fertigungsaufträge gegeben in der Hoffnung, dass es so weiter geht mit dem florierenden Onlinehandel. Die Lager sind folglich in 2023 noch voller, als in 2022. 

Die Unternehmen müssen ihre Bestände nun abverkaufen. Rabatte sind dafür das einfachste Instrument. Am Black Friday wird nun mal noch stärker aufgedreht, als das ganze Jahr über.

Die Kritikpunkte am Black Friday

...sind in vielerlei Hinsicht berechtigt:

#1: Unsere Gesellschaft feiert die Kern-Ursache aller Probleme – den Konsum

#2: Viele Käufe finden nicht statt, weil ein Bedarf vorhanden ist, sondern weil die Rabatte uns Konsument*innen so beeinflussen

#3: Viele Unternehmen produzieren viel auf Vorrat, von dem am Ende doch nicht alles verkauft wird und letztlich teilweise im Müll landet

#4: Die Rabatte sind oft nur vermeintlich so attraktiv, denn die Referenzpreise (UVP) werden zum Black Friday oft künstlich erhöht (oder erstmalig genannt)

#5: Hohe Rabattschlachten zerstören die Bereitschaft bei uns Menschen, faire Preise für Produkte zu bezahlen


Ja klar, ökologisch gesehen …

… steht dieser Tag für alles, für das wir Menschen nicht länger stehen sollten: immer mehr, immer billiger, immer schneller.

Das Ziel sollte sein: weniger, zu fairen Preisen, wenn es wirklich gebraucht wird.

Vermutlich sind wir uns alle einig, dass letztgenanntes eine Utopie ist und mehr/billiger/schneller auch in Zukunft bei der breiten Masse gut ankommen wird.

 

Doppelmoral?

Bei all der Kritik, die viele (auch wir bei runamics) am Black Friday äußern, muss man jedoch auch einmal eine andere Perspektive zulassen:

Die meisten Menschen, die den Black Friday verurteilen, konsumieren auch Produkte. Vielleicht etwas bewusster, aber eben auch. Sie kaufen sich auch einen neuen TV-Screen, neue Macbooks, iPhones, Kleidung, Möbel, Fahrzeuge, Küchengeräte und und und. Nur haben viele von uns, die vermeintlich reflektierter konsumieren, oft ausreichend Geld zur Verfügung. Folglich kaufen wir einfach dann, wann es uns passt bzw. wenn wir das Bedürfnis verspüren.

Viele Menschen mit geringerem Einkommen warten auf Rabatte, damit sie für sich und ihre Familien die oben genannten Dinge kaufen können. So warten auch viele auf den Black Friday mit dem Kauf ihrer Waschmaschine oder den Turnschuhen für die Kids oder um sich selbst mal "etwas zu gönnen".

 

Unser Fazit

Beide Perspektiven sind berechtigt. Der Black Friday ist was er ist und er wird es auch bleiben. Jede*r muss, wie bei allen Dingen, seine/ihre eigene Wahrheit dazu finden und entsprechend handeln. 

Für uns bleibt es dabei, wenn wir sagen: 

Wenn wir Leute schon „Schweinereien“ machen (im Hinblick auf unseren Konsum), dann doch aber bitte die richtigen (z.B. kreislauffähige Produkte kaufen). Dann von uns aus auch mit einem Rabatt.

Als runamics haben wir die klare Mission, so viele Sportler*innen wie möglich von ökologisch wertvoller und fair produzierter Sportkleidung zu überzeugen. Dazu gehört, dass wir unsere Produkte verkaufen wollen. Und wenn viele Menschen am Black Friday in Shopping Laune sind, dann sollen sie doch lieber unsere Kleidung kaufen, als fragwürdige konventionelle Sportsachen ;-)

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