Fast Fashion im Sport

Fast Fashion im Sport

Zwei Jahre ohne neue Kleidung

Der Impuls für diesen Artikel kam von meinem Kollegen Henning Heide.
Henning erzählte mir, dass er am 05. März 2018 aufgehört hatte, Klamotten zu kaufen. Hört sich noch nicht furchtbar spektakulär an - war es damals aber wohl für ihn, als er die ersten fünf Wochen durchgehalten hatte.

Henning beschreibt seine Erfahrung folgendermaßen:
„Ich interessierte mich schon lange für Streetwear sowie Sportbekleidung und handelte bei den zum Teil impulsiven Käufen eher nach dem Motto „hab ich Bock drauf“, als dass ich auch nur ein Teil benötigte.

So verhielt es sich irgendwann, dass ich zwar sieben Übergangsjacken hatte, von denen aber keine wirklich wärmte oder Regen abhielt, alle den gleichen Zweck erfüllten und stilistisch ähnlich waren.

Ich bekam durch meine Arbeit als Fotograf unzählige Pakete von Bekleidungsfirmen gratis und konnte durch Shootings Prototypen oder Muster bekommen. Zusätzlich dazu wurde ich bei Facebook und Instagram bombardiert mit personalisierter Werbung und, egal ob Nike, Patta oder The North Face, sie alle wussten wie sie mich bekommen. Und ich bin damit nicht alleine. Die meisten von Euch werden sich über einen Monat jeden Tag komplett unterschiedlich kleiden können, ohne dass sich etwas aus dem Kleiderschrank wiederholt.

Ebenso impulsiv und spontan wie meine Käufe kam dann vor zweieinhalb Jahren eben der Entschluss, dieses Verhalten zu unterbrechen. Gedacht war das Projekt für ein Jahr. Nach den ersten 12 Monaten kaufte ich gebraucht ein paar dringend benötigte Unterhosen und begann dann ein weiteres Jahr. Den zweiten Jahrestag bemerkte ich bereits nicht mehr.“

Die Geschichte fand ich ziemlich spannend. Vor allem, weil der alte Henning das beste Beispiel für ein Fast Fashion-Opfer ist und der neue Henning das beste Beispiel für einen Slow Fashion-Nerd.

In diesem Artikel gehen wir beiden Dingen mal auf den Grund. Von Fast zu Slow.

 

Fast Fashion erklärt - das Internet und die Politik als Treiber Das Internet macht Fast Fashion so richtig "fast"

Fashion bzw. Mode ist eigentlich etwas Tolles. Mode dient uns Menschen als Medium, um uns auszudrücken. Wir unterstreichen mit unserer Kleidung unsere Persönlichkeit, ordnen uns damit einer bestimmten Personengruppe zu oder wollen damit einen gewissen Status unterstreichen. Auch aus der ökonomischen Brille betrachtet ist die Modeindustrie etwas ganz Wundervolles, schließlich erwirtschaftet sie im Jahr weit mehr als eine Billion US-Dollar und beschäftigt mehr als 300 Millionen Menschen weltweit. Die Rechnung wird nur leider von den falschen bezahlt, aber dazu kommen wir später.

Das Internet macht Fast Fashion so richtig "fast"

Die Modeindustrie hat die Zyklen für Mode-Trends in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter verkürzt. Das führt dazu, dass es pro Jahr immer mehr Kollektionen gibt: neue Farben, Schnitte, etc.

So viele Trends und Kollektionen zu kreieren und zu vermarkten funktioniert jedoch nur, weil es das Internet gibt. Das Netz hat es möglich gemacht, dass wir Konsumenten einen ständigen Zugang zur neusten Mode bekommen. 24/7. Fashion wurde durch das Internet, wie viele andere Dinge, quasi zunehmend demokratisiert. Trends entstehen und gehen teilweise mehrfach im Jahr. Es sind auch nicht mehr unbedingt große Mode-Designer, die Trends verantworten, sondern schlaue Großunternehmen, die mit sehr viel Geschick sehr viele Konsumenten dazu bewegen, große Mengen neuer Mode-Produkte zu konsumieren.

Früher war Mode einer wohlhabenden Elite vorbehalten. Später dann, in den Nachkriegsjahren, war Mode all jenen zugänglich, die in Städten lebten, wo die großen Kaufhäuser die neusten Trends präsentierten. Natürlich konnten sich diese noch nicht alle leisten, aber die Mode rückte näher an die Mitte der Gesellschaft. Mit dem Internet ist Mode nun allgegenwärtig.

 

Befeuert wird der Fast Fashion-Motor von bestimmten politischen Handlungen 

Zum einen gibt es kaum Regulation im Welthandel bzw. der Produktion. Keiner kontrolliert, unter welchen Bedingungen Produkte hergestellt werden. Dies erlaubt eine sehr günstige Fertigung von Textilien in Niedriglohnländern, meist auf der Südhalbkugel. Dass es hier nicht immer ethisch korrekt zugeht, weiß mittlerweile jeder.

Zum anderen sind unsere Regierungen ja bekannt dafür, sich stark von mächtigen Industrien beeinflussen zu lassen. Das führt zu teilweise völlig absurden Subventionen.

Ein Beispiel gefällig?

Mehr als 60% der gesamten weltweit produzierten Textilien werden aus Polyester gefertigt. Dieses Polyester wir aus einem Nebenprodukt von Erdöl und/oder Erdgas gefertigt. Bei uns in Deutschland (und auch anderen Ländern) gibt es zum Beispiel eine Mineralölsteuer. Diese müssen Unternehmen, und am Ende auch wir Konsumenten, zahlen, wenn wir unsere Autos betanken wollen oder unsere Heizungen befeuern. Wenn man jedoch Plastik, also zum Beispiel Polyester, produziert, ist das Erdöl steuerfrei von Unternehmen zu erwerben. Der Preis für die Produktion von Plastik ist also immens niedrig. Nahezu keine andere Textilfaser kann somit preislich mithalten. Polyester scheint konkurrenzlos zu sein.


Tax free crude oil for plastic production in Germany


Ein paar ernste Zahlen

Die Statistiken stimmen nicht immer dahingehend überein, wer genau an der Spitze der Rangliste steht: ob nun Deutschland, Belgien oder das Vereinigte Königreich das Land ist, welches die meisten Kleider kauft und wegwirft. Die Länder an der Spitze verbrauchen definitiv rund 25 Kilogramm Kleidung pro Kopf und Jahr.

Der Deutsche wirft dann rund 5 Kilogramm Kleidung pro Jahr weg.
Außerdem tragen wir unsere Kleidung auch nicht mehr wirklich bis zum Ende. Der durchschnittliche Brite besitzt rund 115 Kleidungsstücke, von denen mehr als 30% im letzten Jahr nicht getragen wurden.

Fazit: Wir kaufen viel mehr ein als früher und tragen die Sachen deutlich seltener. Laut der Allen MacArthur Foundation bewegen sich Konsum und Nutzungsdauer genau entgegengesetzt: der Pro-Kopf-Textil-Konsum wächst überproportional, während die Anzahl, wie oft wir ein Teil tragen, kontinuierlich abnimmt.

 Ellen MacArthur Foundation, 2017, fashion items less used


Und all das kommt natürlich nicht von irgendwo. Die Mode-Industrie weiß genau, wie sie uns dazu bewegt, so viel zu kaufen. Große Modeketten gehen im Jahr mit circa 26 Kollektionen an den Start. 26! Das bedeutet alle zwei Wochen eine neue.

Die Konsequenz dieses ausufernden Kaufens sind die damit verbundenen Umweltverschmutzungen. Diese sind so vielfältig und wir diskutieren viele der Probleme in anderen Blogposts.

Hier mal eine kurze Liste:


Die Bekleidungsindustrie gehört weltweit …

  • zu den größten CO2-Emittenten
  • zu den größten Verunreinigern von Gewässern durch Chemikalien im Produktionsprozess
  • zu den größten Verbrauchern von Rohöl für die Produktion von Polyester und Co.
  • zu den größten Wasserverschwendern (Baumwollanbau)
  • zu den größten Verunreinigern von Gewässern durch Mikroplastik

 

    Auch hier wird die Sache durch eine tolle Grafik der Allen MacArthur Foundation deutlicher: 

     Ellen MacArthur Foundation, 2017, environmental footprint of fashion industry

    Was Fast Fashion in der Sportbekleidungsindustrie bedeutet 

    Im Zusammenhang mit Fast Fashion im Sport sind im Wesentlichen vier Entwicklungen zu beobachten.

    1. Sport- und Funktionsbekleidung ist in den letzten zwei Jahrzehnten Teil der Alltagsmode geworden. Trainingsanzüge werden ebenso im modernen Büro getragen, wie auch Laufschuhe oder Basketballschuhe. Am stärksten zeigt sich dies wohl bei den Schuhen.
    2. Auf der anderen Seite kleiden sich Sportler beim Ausüben des Sports modisch bewusster. Man sollte hier gar nicht zu sehr auf die Profis schauen, denn die tragen das, was ihre Sponsoren ihnen anziehen. Es geht uns um Freizeitsportler. Besonders im Laufsport ist es vielen zunehmend wichtig, dass das Outfit stimmt, wenn man vor die Tür geht. Sportmarken schaffen es sehr geschickt, die Alltags-Mode in gewisser Weise zu imitieren. Laufschuhe werden zum Beispiel in verschiedenen Farbkombinationen angeboten, die optisch betrachtet nur zu passenden Outfits getragen werden können.
    3. Zeitliche Limitierung, künstliche Verknappung und neue Versionen befeuern den Kaufrausch. Wir wissen, dass regelmäßig ein neues iPhone kommt und wir verspüren den Drang, dieses dann auch zu besitzen. Vielen geht dies ähnlich mit Autos. Und ebenso machen es auch die Sportmarken. Nike zum Beispiel beherrscht diesen Marketingtrick in Perfektion. Sämtliche Sportschuhe sind nur für eine begrenzte Zeit erhältlich. Bald kommt das neue Modell, im neuen Look und mit vermeintlich besserer Performance. Bei Basketballschuhen gibt es dieses Modell schon seit Jahrzehnten. Ab sofort auch bei Laufschuhen.
    4. Große Fast Fashion-Ketten machen jetzt auch Sportkleidung zu absoluten Dumping-Preisen. Ketten wie Topmen oder Primark bieten Sportkollektionen an. Mit Decathlon ist eine neue Fast Sports Fashion-Ikone geboren. Sport-Shirts und Shorts für unter 10 Euro setzen neue Standards und befeuern die Wegwerf-Mentalität von uns Konsumenten.


    Nike running shoes - every season a new model

     

    Slow fashion als Lösung?

    Fast Fashion ist natürlich nur ein Kunstwort, welches dazu dient eine komplexe Entwicklung kompakt zu beschreiben. So ist es auch mit dem Gegenbegriff „Slow Fashion“.

    definition of slow fashion


    Slow Fashion kann ebenso umfassend diskutiert werden, wie Fast Fashion. Slow Fashion wird von daher häufig sehr breit gefächert diskutiert. Spricht man darüber, geht es unter anderem um die folgenden Themen:

    • Die Verwendung unbedenklicher Materialien in der Produktion
    • Faire Arbeitsbedingungen
    • Ressourcenschonende Produktion
    • Die Entwicklung kreislauffähiger Mode
    • Professionelle Second Hand-Vermarktung
    • Recycling von Kleidung zu neuer Kleidung
    • Reparatur von Kleidungsstücken
    • Besondere Pflege von Produkten, um sie langlebiger zu machen
    • Zeitloses Mode-Design
    • Eine Abwehrhaltung von Marken gegen ständig wechselnde Kollektionen
    • Mietmodelle für Kleidung
    • Tauschmodelle für Kleidung


    Slow Fashion kann damit als Bewegung verstanden werden, die häufig ein bestimmtes Bewusstsein bei den Machern und den Konsumenten der Mode voraussetzt.


    Die Fashion-Welt scheint in vielen Dingen weiter zu sein, als die Sport-Welt. Jedoch gibt es auch im Bereich der Sportmode viele tolle Entwicklungen.
    In 2021 dürfen wir erste Kreislaufkonzepte für Laufschuhe bestaunen (Salomon, On, Adidas). Patagonia ist Vorreiter bei vielen Dingen. Mit ihrer Worn Wear-Kollektion machen sie aus alten wieder neue Textilien. Auch verkaufen sie Produkte mit Mängeln oder bieten einen Reparaturservice an. Tchibo bietet einen Mietservice für Ski-Ausrüstung an.


    Dennoch sollten wir bei all den spannenden Konzepten nicht vergessen, dass die Unternehmen das Hauptgeschäft mit neuen Produkten machen. Und für diese neuen Produkte sollten sie umweltverträgliche Materialien und Prozesse einsetzen. Die Welt braucht schließlich nicht noch mehr schädlichen Müll.

    Auch sollten wir sogenannte „Reverse Effects“ nicht vernachlässigen: wenn ich mich guten Gewissens meiner (Sport-)Kleidung entledigen kann, kaufe ich wahrscheinlich unterm Strich noch mehr. Wenn ich also weiß, dass aus meiner Plastikjacke ja bestimmt etwas Gutes gemacht wird, dann schmeiße ich sie vielleicht schneller weg, weil sie mir nicht mehr gefällt, und kaufe eine neue. 

    Was "Slow Fashion" für runamics bedeutet 

    Uns ist bewusst, dass wir bei runamics gerade erst kleine Schritte machen, aber wir sind mit dem Willen ausgestattet, uns stetig zu verbessern.

    Unser Hauptbestreben liegt zunächst darin, die richtigen Materialien einzusetzen, um einen späteren Umweltschaden zu vermeiden. Unsere Sportkleidung soll nach der Benutzung keine negativen Spuren hinterlassen. Aus diesem Grund verfolgen wir die Mission, die erste Cradle to Cradle-zertifizierte Sportmarke der Welt zu werden.

    Außerdem haben wir verstanden, dass bei billigen Produkten die Rechnung von anderen bezahlt wird, nämlich von ausgebeuteten Menschen, die 16 Stunden am Tag für zwei Dollar arbeiten. Wir arbeiten also nur mit Partnern zusammen, bei denen wir wissen, dass es menschengerecht zu geht - seien dies unsere Näherei-Partner in Deutschland oder Polen oder eine zertifizierten Partnergemeinschaft mit einer deutsch-indischen Supply Chain.

    Für runamics ist es zudem eine ganz bewusste Entscheidung, nicht in sogenannten “drops” zu arbeiten, also im Frühling/Sommer und Herbst/Winter mit immer neuen Kollektionen aufzuwarten. Stattdessen wollen wir unsere Produktpalette sinnvoll ergänzen, aber vor allem die einzelnen Teile verbessern.

    Auch haben wir uns bereits zu Beginn entschlossen, Produkte zu gestalten, die schlicht sind, und somit die größte Variabilität in den Möglichkeiten der Kombination bieten. Zudem bleiben diese zeitlos und sind damit lange tragbar.
    Mit unserem Repair & Care Programm bieten wir die Möglichkeit, unsere Textilien reparieren zu lassen.

     

    Die goldene Lösung existiert noch nicht 

    Was sicherlich nicht klappen wird, ist, den großen Hunger von uns Konsumenten auf neue hübsche Kleidung zu verringern. Dies wäre ein Aberglaube. Klar, es gibt einen kleinen Anteil der Menschen, die wie Henning ihre Kaufbedürfnisse bewusst zügeln oder nur noch Second Hand-Kleidung kaufen. Das wird aber niemals mehrheitsfähig sein.

    Am Ende kann man auch all den schlauen Sportmarken keinen Vorwurf machen. Sie machen nach den Regeln unseres Systems alles richtig und gehen dahin, wo das Geld ist. Würden sie dies nicht tun, würden sie voraussichtlich nicht lange konkurrenzfähig bleiben und vom Markt verschwinden.

    Wir sind diejenigen, die darauf anspringen und immer Neues kaufen.

    Fast fashion caused by us

    Mit unseren Kaufentscheidungen und gezielten Nachfragen haben wir jedoch eine Stimme und können die Unternehmen zu mehr Verantwortungsbewusstsein zwingen. Die Circular Monday-Bewegung ist ein schönes Beispiel dafür, wie man gemeinschaftlich gegen absurde Konsumorgien wie den Black Friday Haltung zeigen kann.

    Dann bleibt noch die Politik. Diese könnte mit ihrer Gesetzgebung weitere Umweltverschmutzungen vermeiden, könnte die In-Verkehr-Bringer von (Sport-)Bekleidung mehr zur Verantwortung ziehen, sodass sie sich um den verursachten Müll kümmern müssen. Sie könnte Fehlsubventionen stoppen und Gelder in zukunftsweisende Konzepte investieren. Dafür müsste man wohl auf die Straße gehen.

    Moment, dass machen wir Läufer doch recht häufig? Vielleicht sollten wir anfangen, nicht einfach nur für uns zu laufen, sondern für Dinge, die uns bzw. der Gesellschaft wichtig sind. Demos in Laufschuhen quasi.


    PS. Wenn dich das Thema interessiert, können wir den folgenden Film empfehlen: The True Cost.

     

     

    Quellen:

    Ellen MacArthur Foundation, A new textiles economy: Redesigning fashion’s future, (2017, http://www.ellenmacarthurfoundation.org/publications).
    https://www1.wdr.de/nachrichten/europawahl/wahlwatch/faktencheck-gruene-plastik-subventionen-deutschland-100.html
    https://www.mdr.de/wissen/umwelt/fast-fashion-wohin-mit-bergen-von-kleidung-100.html
    https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/haushalt-wohnen/bekleidung#unsere-tipps
    http://data.parliament.uk/writtenevidence/committeeevidence.svc/evidencedocument/environmental-audit-committee/sustainability-of-the-fashion-industry/written/88396.html
    https://unearthed.greenpeace.org/2019/09/12/fast-facts-about-fast-fashion/
    https://drive.google.com/file/d/1SCTRmuj_rDA_FeVsLUKIdoQrSyie8EDX/view
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    https://www.runnersworld.com/uk/gear/shoes/a32613535/best-nike-running-shoes/

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    1 Kommentar

    Sehr interessanter Beitrag. Finde ich eine gute Idee. Bloß um Sachen second-hand zu kaufen Bedarf es ja trotzdem einen Erst-Konsumenten. Ich kaufe normale Kleidungsstücke auch häufig aus zweiter Hand. Sind diese vorher wirklich getragen worden ist das ein guter Ansatz. Bei Sportsachen habe ich bloß leider immer das Gefühl, dass es sich dabei meistens um ungetragene, oder kaum getragene Stücke handelt. Das Ganze ist in solchen Fällen dann eher eine Besänftigung des eigenen Gewissens. Man bildet sich ein, man habe nichts Neues gekauft, oder etwas vor der Müllpresse gerettet, aber letztendlich doch wieder neue Ware konsumiert. Man schenkt in solchen Szenarien den Kleidungsstücken kein zweites Leben und treibt weiterhin die Produktionsmaschinerie an, wenn auch indirekt über zweite Hand. Mit den Schuhen ist das dann nochmal eine andere Sache. Bei Laufschuhen ist die Funktionalität so wichtig, das ich generell davon absehen würde, die gebraucht zu kaufen, es sei denn, man erhält ein “second-hand” Stück wie oben erwähnt. In Sachen Sportbekleidung halte ich den Ansatz eurer Firma für den Besten. Ordentliche Materialien verwenden, kleine und beständige Kollektionen produzieren und eine zeitlosen Stil wählen. Mit einem gewissen Namen und Image würde sowas auch im großen Stil funktionieren. Ein Beispiel ist der Micro-Puff von Patagonia. Ein zeitloses Stück, das man jeden Session gleich vorfindet und dennoch immer noch gekauft wird. Bei normaler Bekleidung geht das Konzept second-hand in meinen Augen aber sehr gut auf, und macht den Konsum zudem um einiges interessanter, da man noch besonderen Stücken sucht und sich somit bewusst mit seinem Konsum beschäftigt und nicht das nächst-beste von der Stange greift.
    In dem Sinn, sobald ich wieder mal Bedarf für Laufkleidung hab, werde ich bewusst auf euch zurückgreifen, in dem Wissen, dass die selben schicken Sachen, dies jetzt gibt auch dann noch erhältlich sein werden. Solang dürfen es aber noch meine alten Sachen machen.
    Beste Grüße, Fabi

    Fabian

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