sustainable-running-shoes-2023

Nachhaltige Laufschuhe - ein Überblick für 2023

Hinweis: für diesen Blogpost gibt es regelmäßig ein Update, damit ihr immer auf dem neusten Stand seid, was nachhaltige Laufschuhe angeht.

runamics_nachhaltige-laufschuhe-2023


Viele Läufer*innen sind auf der Suche nach einem umweltfreundlichen Laufschuh. Du auch? Die gute Nachricht vorweg: es passiert extrem viel und wir können in diesem Jahrzehnt wohl eine weitgehend “zu Ende” gedachte Lösung erwarten. Mit “zu Ende gedacht” meinen wir einen Laufschuh, welcher der Umwelt keinen Schaden zufügt, vielleicht sogar ganz im Gegenteil einen Nutzen bringt.

In diesem Blogpost möchten wir Dir einen Überblick geben, was aktuell schon geht und was in 2023 kommt. Doch zunächst zu den eigentlichen Problemen.

 

Die Probleme mit unseren Laufschuhen

Wirklich viele Schuhe

 tons of running shoes

Wenn in 2020 bei Sotheby's ein ungetragener Nike Laufschuh für 437.000 USD versteigert wird, ist dies sicherlich ein Beleg dafür, dass Laufschuhe eine gewisse Bedeutung erlangt haben. In den USA werden jährlich knapp 13 Mrd. USD für Sportschuhe ausgegeben, in China rund 10, UK 3. und in Deutschland ca. 2 Mrd. USD. Weltweit sollen es in 2020 ca. 51 Mrd. USD sein (Quelle: Statista).

Rechnen wir mal mit einem Durchschnittspreis von 100 EUR pro Paar, geben wir also zusammen ungefähr 510 Mrd. USD pro Jahr für Sportschuhe aus. Natürlich sind das nicht alles Laufschuhe. Aber ein beträchtlicher Teil davon sind es eben, lt. Runners World ca. 40% und damit ca. 200 Mio. Paar Laufschuhe.

Die meisten sind sich auch einig darüber, dass wir einzelnen Läufer sicherlich zu viele Paare kaufen, die wir vielleicht eigentlich gar nicht brauchen. 8 aktive Paar Laufschuhe machen vielleicht für Läufer Sinn, die athletische Ambitionen verfolgen, aber nicht für den Gelegenheitsläufer, der 2-3 Mal die Woche für je 10 km auf die Straße geht.

 

Was drin ist: Plastik plus bedenkliche Chemie

plastic shoe

Die Menge der verkauften Paare wäre ja gar nicht das Problem, wenn diese nicht aus so schädlichen Materialien gefertigt wären.

Die Mittelsohle ist i.d.R. aus einem TPU (Thermoplastisches Polyurethan) oder EVA Schaum (Ethylenvinylacetat) gefertigt. Die Schäume werden häufig chemisch z.B. mit Stickstoff oder Kohlendioxid angereichert, um den funktionalen Nutzen zu verbessern. Gelegentlich werden andere Materialien in die Sohle eingearbeitet, wie z.B. das extrem leichte aber sehr robuste Verbundmaterial Carbon. Ein Kunststoff, in welchen Kohlenstofffasern eingearbeitet werden.

Die Lasche, also der Oberschuh, welcher den Fuß umgibt, ist meistens aus verschiedenen Chemiefasern wie Polyester und Polyamid gefertigt. In der Polyesterherstellung kommen meist bedenkliche Katalysatoren zum Einsatz, z.B. das nicht ganz so gesunde Schwermetall Antimon. Die Untersohle aus einem synthetischen Gummi oder ebenfalls EVA. Weitere Komponenten wie Schnürsenkel, Fersenkappe, innenliegende Sohlenelemente, Einlegesohlen sind ebenfalls aus verschiedensten Kunststoffen gefertigt.

All das muss irgendwie miteinander verbunden werden. Hier kommen verschiedene Klebstoffe zur Anwendung, insbesondere um die Sohlenbestandteile zusammenzuhalten, sodass diese der großen Belastung beim Laufen standhalten.

Und natürlich müssen die Materialien auch noch gefärbt werden, damit der Schuh gut aussieht. Im Färbeprozess von Fasern und Kunststoffen variieren die Mengen krebserregender und gefährlicher Substanzen (z.B. Schwermetalle) abhängig von den gewünschten Farben.

 

Was übrig bleibt: giftiger Müll und Mikroplastik

Am Ende nichts Gutes

Landfill with plastic

Die Arbeit mit den o.g. Materialien ist nicht ganz ungefährlich, insbesondere mit den Klebstoffen und den davon abgehenden Dämpfen. Die großen Marken und ihre Partnerbetriebe haben in den letzten Jahren jedoch viel getan, um die Arbeitssicherheit bei der Herstellung in vielen Fabriken rund um den Globus zu verbessern. Schutzkleidung und gute Belüftungssysteme sorgen dafür, dass die Menschen nicht krank werden. Das ist sicherlich ein guter Fortschritt.

ABER: ist dies nicht paradox? Die Menschen, die diese Schuhe herstellen, müssen vor den giftigen Materialien geschützt werden die in den Schuhen verarbeitet werden. Beim Tragen gelangen die giftigen Substanzen vielleicht nicht auf direktem Wege nach außen, um den Träger zu schädigen (auch hier gehen die Meinungen auseinander).

Doch wenn all diese Substanzen am Ende auf einer Mülldeponie landen, werden sie der Natur überlassen. Tiere und Mikroorganismen können mit diesem Stück Müll und seinen giftigen Nebenprodukten über die Jahrhunderte hinweg nicht viel anfangen, außer vielleicht daran zu erkranken oder zu sterben. Von TPU sagt man sogar, es zersetzt sich erst in ca. 1.000 Jahren vollständig (Quelle: Utopia.de).

Ja, in Deutschland und einigen anderen Ländern sind Mülldeponien im klassischen Sinne nicht mehr erlaubt, in vielen anderen aber eben doch.

Dass ein Großteil der alten Sneaker und Sportschuhe meist in osteuropäische Länder oder nach Afrika exportiert werden, wurde im Recherche-Projekt  "Sneakerjagd" von Flip/NDR/Zeit wunderbar aufgezeigt. Mit Trackern versehen wurden die alten Sportschuhe rund um den Globus verfolgt. In Afrika werden die Schuhe ggf. zunächst nochmal getragen, im Anschluss daran landen sie auf legalen oder illegalen Mülldeponien. In Osteuropa ebenso. 

Bei uns landen die Schuhe meist im Restmüll und damit in der Verbrennung. Natürlich wurden die Substanzen nicht für eine Verbrennung entwickelt. Es entstehen giftige Gase und Residuen, die teilweise in der Asche verbleiben (die übrigens häufig als Sondermüll irgendwo endgelagert werden muss oder als Schlacke in unseren Straßenbelegen verarbeitet wird).

An Recycling eines modernen Laufschuhs mit so vielen verschiedenen Verbundstoffen und Materialien ist im übrigen nicht zu denken.

 

Umweltverschmutzung beim Laufen

Used running shoes

Wenn wir mit unserem Auto durch die Gegend fahren, nutzen die Reifen ab. Jeder Autobesitzer muss die Profilstärke seiner Reifen im Blick haben und die Reifen, abhängig vom Fahraufkommen und Fahrverhalten, regelmäßig wechseln. Doch wo ist das Profil geblieben? Klar, der feine Reifenabrieb bleibt auf der Straße und der Regen spült es an den Straßenrand und damit häufig in den Boden. Oder der Wind pustet die feinen Plastikpartikel durch die Luft. Pro Deutschem sind dies im Jahr durchschnittlich 1.000 g Reifenabrieb (Quelle: Fraunhofer Institute, Umsicht Studie).

Beim Schuh verhält es sich nicht anders. Der Durchschnittsdeutsche lässt jährlich ca. 109 Gramm Sohlenabrieb auf den Fußwegen. Ein aktiver Läufer dementsprechend mehr. Beobachte doch mal, wie wenig Profil Dein Laufschuh noch hat, wenn Du ihn entsorgst. Teilweise ist auch der TPU oder EVA Schaum porös geworden.

Zudem gibt es neben dem mechanischen Abrieb der Sohle auf der Straße auch den Materialbruch und Abrieb bei den Fasern im Oberschuh. Durch dieses in der Fachsprache bezeichnete "Dryshedding" gelangt weiteres Mikroplastik durch die Luft in die Umwelt. 

Der einzelne Läufer mag sagen, die paar Gramm sind doch egal.

Nö.

Lass uns weltweit doch mal spaßeshalber mit den oben erwähnten 200 Millionen Paar Laufschuhen pro Jahr rechnen und pessimistisch annehmen, dass jedes Paar Laufschuhe im Jahr 5 Gramm seines Materials auf der Straße lässt (häufig zählt die Untersohle aus synthetischem Gummi zum schwereren Teil des Schuhs). Das wären mal schlappe 1.000 Tonnen Mikroplastikabrieb im Jahr, die in der Umwelt landen. Zum Verhältnis: ein Mittelklasse-PKW wiegt ca. 1,3 Tonnen.


Aktuelle Ansätze für umweltfreundliche Laufschuhe

Kein Zweifel, die bisher verwendeten Materialien eignen sich perfekt für Laufschuhe. Sie sorgen dafür, dass man Laufschuhe entwickeln kann, die extrem belastbar und vielfältig gestaltbar sind. Zudem sind sie bedeutend leichter als der Fuß selbst. Moderne Laufschuhe haben ein Gewicht von 200 - 400 Gramm. Das ist nicht viel und bedeutet, dass der Sportler nicht viel zusätzliches Gewicht “mitschleppen” muss.

Die Frage ist aber doch, kann man keine Schuhe designen, die umweltfreundlich sind?

Die Antwort ist ja, man kann sie entwickeln. Viele Unternehmen sind dabei, sich dem Problem durch verschiedene Ansätze zu nähern. Keiner der Ansätze ist bislang als finale Lösung zu sehen, eher als erste Schritte in die richtige Richtung.

Im folgenden möchten wir Euch vier Ansätze vorstellen, die aktuell von Laufschuhherstellern verfolgt werden. Bewusst gehen wir nicht auf vegane Laufschuhe ein, denn das hat zunächst nichts mit Umweltfreundlichkeit per se zu tun. Ein giftiger Plastikschuh kann vegan sein. Dadurch hätte man folglich nicht viel gewonnen.

Wie in vielen anderen Industrien auch haben Hersteller unterschiedliche Ansätze, um sich dem Thema zu nähern. Im Grunde kann man hier zwischen den folgenden Ansätzen unterscheiden:

Ansatz 1: Recyceltes Material verarbeiten
Ansatz 2: Langlebigkeit bzw. Nutzungsdauer erhöhen
Ansatz 3: Regenerative, biologisch abbaubare Materialien einsetzen
Ansatz 4: Kreislauffähige Schuhe entwickeln

 

 

Ansatz 1: Recyceltes Material verarbeiten  - gut gemeint, das Problem aber nur verschoben

Empty PET-bottle on the beach

“Recycelte” Materialien zu verwenden scheint der wohl älteste und am weitesten verbreitete Ansatz zu sein. Die meisten Hersteller sind in diesem Bereich aktiv. Gemeint ist, dass man Plastikabfälle nimmt und diese wieder zu Material für neue Produkte verwendet. Diese Abfälle haben eine unterschiedliche Herkunft. Es kann sich um Produktionsabfälle handeln, z.B. Verschnitt von Stoffen oder Sohlenmaterial (sogenannter “Pre-Consumer Waste”) oder Konsumabfälle, z.B. alte PET Flaschen (sogenannter “Post-Consumer Waste”)

Vorteile:

  • Die Natur wird im Idealfall von nicht biologisch abbaubaren Abfällen befreit
  • Die Firmen haben in der Theorie geringere Kosten, denn sie müssen keine neuen Rohstoffe einsetzen, wenn sie Produktionsabfälle für neue Produkte verwerten können
  • In einigen Fällen geringerer CO2 Ausstoß als bei Verwendung neuen Materials
  • Einfach verfügbar und gut für das Marketing von Laufschuhen nutzbar, da der Nutzer keine Veränderung am Produkt spürt

      Nachteile:

      • Wenn das recycelte Material aus umweltschädlichen Substanzen besteht (was meistens der Fall ist), verschiebt man das Problem nur. Schließlich wird auch der Schuh aus recyceltem Material vom Endnutzer letztlich weggeworfen. Dieser Schuh ist dann nicht erneut recycelbar. Man nimmt also Müll, um daraus neuen Müll zu machen.

      • Alte Kunststoffe, die jahrelang im Wasser oder der feuchten Umwelt liegen, können stark schadstoffbelastet sein. Zudem waren vor vielen Jahren noch Chemikalien in der Kunststofffertigung zulässig, die mittlerweile längst verboten sind (BPA, Weichmacher, etc.). Ob es langfristig sinnvoll ist diese am verschwitzten Fuß oder Körper zu tragen, ist fraglich.

      • Um qualitativ hochwertige Rohstoffe aus recyceltem Material herzustellen, braucht es häufig einen hohen energetischen und / oder chemischen Aufwand.

      • Recycelte “Rohstoffe” werden oft um die Welt geschifft. Konkret: PET Flaschen werden in einem Land eingesammelt, in ein anderes Land verschifft, um daraus ein brauchbares Material zu machen (Recyclat), dann wird daraus ein Garn gefertigt welches wieder in ein anderes Land verschifft wird, um daraus ein Textil oder einen Schuh zu fertigen.

      • Die Recycling-Infrastrukturen sind noch recht unterentwickelt und intransparent. In einigen ärmeren Ländern Asiens und Afrika ist das Sammeln von Abfällen eine übliche Beschäftigung, um Geld zu verdienen. Meist liefern die Sammelr*innen den Müll an Zwischnenhändler, welche den Müll dann in größeren Mengen weiterverkaufen. Am Ende landen die recycelten Materialien dann bei Weltkonzernen, wie z.B. Adidas oder Nike. Auch viele Kinder sammeln Müll. Die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen sind entsprechend schlecht. Oft wird die Müllsammlung als neu-kolonialistisches Phänomen bezeichnet. Schließlich sind es auch oft unsere Abfälle, die unter ausbeuterischen Bedingungen wieder zusammengekehrt werden, um dafür neue Produkte für uns Industrieländer zu fertigen.

         

        Beispiele für Laufschuhe aus recycelten Materialien

        Fast alle Lauschuh-Hersteller arbeiten mittlerweile auch mit recycelten Kunststoffen. Anbei zeigen wir Euch ein paar Beispiele von Laufschuhen, die sich diesem Ansatz bedienen.

        Nike 

        Nike ist engagiert in Sachen Verwertung von Produktionsabfällen und auch in der Verwendung von rPET, also recyceltem Polyesters aus alten PET Flaschen. 

        Flyknit ist die Stricktechnologie für die Oberschuhe, also der Teil, der den Fuß von oben und der Seite umschließt. Bezogen auf das Gewicht des Schuhs stellt dieser Teil einen eher geringen Anteil des Gesamtgewichts dar. Das Flyknit soll aus alten PET Flaschen bestehen, pro Schuh mit einem Flyknit Oberschuh werden ca. 6-7 PET Flaschen verwendet. Bislang (2020) hat Nike über 4 Millarden alte PET Flaschen um die Welt geschifft und zu neuen Plastikprodukten verarbeitet (https://purpose.nike.com/waste). Jährlich werden >1 Milliarde Flaschen verwertet, heißt es auf der Website, die aus Gewässern und Deponien geholt werden. Wir bezweifeln, dass die Flaschen wirklich aus Gewässern kommen. Dieser Mythos wurde nun schon häufig als falsch dargestellt, denn die Qualität von Plastik aus den Ozeanen ist meist nicht ausreichend, um daraus neue Produkte zu machen.

        Im Non-Running Segment gibt es weitere Modelle, bei denen wiederum bis zu 50% Produktionsabfälle untergebracht werden. Im Space Hippie Sneaker wird in der Mittelsohle z.B. geschredderter Zoom-X Schaum verklebt und eingearbeitet, auf dem auch Eliud Kipchoge seinen <2 Stunden Rekord gelaufen hat.

        Als umweltfreundlich oder bedeutend nachhaltig können diese Schuhe, bei denen der Oberschuh aus recyceltem PET gefertigt ist, in unseren Augen jedoch noch nicht bezeichnet werden. Denn schließlich landen auch die Schuhe meist wieder irgendwo auf der Deponie und daraus kann man nach heutigem Stand noch keinen neuen Schuh machen. Man nimmt also Plastikflaschen aus der Umwelt, macht daraus einen Schuh, der später wieder dort landet. Das Problem wurde damit also nur verlagert.

        Die Angaben auf der Website sind etwas wiedersprüchlich. Bei einem Produktfilter zum sortieren der Schuhe im Onlineshop heißt es, die angezeigten Produkte seien aus mind. 50% nachhaltiger Materialien gefertigt. Auf der Produktseite selbst sind es dann nur noch 20%.

        Mit Gewissheit wird Nike jedoch beträchtliche Ressourcen investieren, um weiter an ihrer Zero-Waste Mission zu feilen. Sollten sie auch. Wir sind gespannt.


        Nike Flyknit made with recycled PET yarn

        Adidas Primeblue und Primegreen

        Mit “Weil uns die Umwelt am Herzen liegt” wirbt Adidas für seine Primeblue Produkte. Primeblue ist ein Polyestergarn, dass zu mindestens 50% aus altem Ozeanplastik hergestellt wird (gesammelt in Kooperation mit Parley). Der Oberschuh des Ultraboost 20 wird zu einem Teil mit dem Primeblue-Garn hergestellt.

        In der Produktbeschreibung steht “wurde mit Primeblue” hergestellt, von daher ist nicht zu 100% klar, um welchen Anteil am Gesamtgewicht es sich genau handelt (im Vergleich dazu macht Nike Angaben zum Gesamtanteil recycelter Materialien). Auf das Gesamtbild betrachtet ist es jedoch beachtlich, welche Mengen Ozeanmüll Adidas mit Parley bereits gesammelt hat. Mit bislang knapp 7.000 Tonnen Müll wurde bereits einiges von Stränden entfernt. Ein Teil davon kann in 2021 in ca. 17 Mio. Paaren Sportschuhen Verwendung finden. Das erscheint zunächst beeindruckend. 

        Leider fällt gerade ein dunkler Schatten auf die Primeblue Produkte. Das Journalisten-Kollektiv Flip brachte gerade im Rahmen einer Investigativ-Recherche zum Fussballtrikot der deutschen Nationalmannschaft ans Tageslicht, dass viele Behauptungen des Konzerns falsch waren. Aus internen Dokumenten von Adidas ging hervor, dass sowohl Kinderarbeit stattfindet bei der Müllsammlung und dass ohne das Wissen des Kollaborationspartners Parley auch Plastik aus anderen Quellen bezogen wurden, ohne dies mit der Parley Organisation abgestimmt zu haben.

        Neben Primeblue, welches sich auf das Polyestergarn bezieht, gibt es seit kurzer Zeit zudem Adidas Primegreen. Hier heißt es lediglich "bei der Herstellung von Primegreen Produkten werden verschiedene funktionale Recyclingmaterialien verwendet". Ein weiteres Label neben Primeblue schien notwendig, um hier in der Kommunikation eine Linie zwischen den Ozeanplastik-Produkten und anderen zu ziehen, in denen Primebluematerial nicht verwendet wird. Wirklich trennscharf ist es für den Konsumenten leider noch nicht. Doch auch hier kann man natürlich auf weitere Innovation in den kommenden Jahren hoffen.

        Adidas running shoe made with Primeblue

        Brooks

        Unter anderem setzt Brooks auch auf recyceltes PET und will bis 2023 komplett auf dieses Material umstellen. Zudem hat Brooks eine Mittelsohle entwickelt, die sich biologisch schneller zersetzt als übliche Schuhsohlen. Die BioMoGo Sohle soll sich in ca. 20 Jahren zersetzen. Gleichzeitig soll sie performanter als herkömmliches EVA sein.

        Brooks hat schon früh angefangen, eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln und ist hier im Vergleich zu anderen Herstellern sehr involviert. 

        Dass sie ihren meistverkauften Ghost Running Schuh als klimaneutrales Produkt bezeichnen, kann man kritisch betrachten. Der Begriff ist für Konsumenten sehr irreführend. Natürlich werden Emissionen in der Produktion des Schuhs produziert. Die Emissionen, die nicht vermieden werden konnten, werden durch Zahlungen in Carbon Offset Projekte kompensiert (z.B. Windparks, Biogasprojekte, Waldschutzprojekte). Dennoch hat Brooks große Ambitionen, um sämtliche Emissionen in Zukunft stark zu reduzieren, z.B. werden alle Brooks Werke auf 100% erneuerbare Energie umgestellt. 

        Auch im Bereich der Kreislaufwirtschaft ist Brooks aktiv. Sie versprechen komplett kreislauffähige Produkte auf den Markt zu bringen, die vom Kunden zurückgeholt  und wieder zu neuen Produkten verarbeitet werden sollen. Wir sind gespannt wann, was und in welchem Umfang.

        Asics EDO Tribute Pack

        Auch Asics will voll auf recyceltes PET gehen und damit seine herkömmlichen Polyester Garne ersetzen. Bei einigen Schuhen wird dies nun auch bereits gemacht. Alles andere scheint beim alten zu bleiben. Asics macht dafür auch noch keine große Werbung. Ein Beispiel eines Schuhs, welcher mit diesem recycelten PET gefertigt wird ist der Novablast.

        Bei allem anderen scheint Asics von Brooks abgeschrieben zu haben, wird aber bedeutend weniger konkret. Man könnte mehr Initiative vom (noch) Marktführer erwarten.


        Icebug

        Die Firma Icebug aus Schweden befasst sich schon länger mit der Frage, wie sie umweltfreundlicher sein können. Icebug selbst bezeichnet sich als klimapositive Firma. Dies erreichen sie durch überdurchschnittliche Kompensationsinvestitionen (Kauf von Zertifikaten, um CO2 Emissionen zu kompensieren). Zudem arbeitet Icebug an allen Bestandteilen des Schuhs daran, diese mit besseren Materialien herzustellen.

        Den Trailschuh RB9X bezeichnen sie selbst als den “wohl nachhaltigsten Laufschuh der Welt”. Der Oberschuh besteht zu 100% aus recyceltem Polyester, der Mittelsohle aus EVA-Schaum sind Algen beigemischt und der Untersohle sind Gummireste beigemischt. Zudem sind die CO2-Emissionen für diesen Schuh doppelt kompensiert. LINK Mittlerweile werden fast alle Modelle von Icebug mit diesen Materialien gefertigt. 

        Icebug RB9X

        Vivobarefoot 

        Vivobarefoot hat 2020 und 21 noch mit verschiedenen pflanzenbasierten alternativen Materialien experimentiert, z.B. im Primus II Bio, welchen es nicht mehr gibt. Der Primus Lite III hat komplett übernommen. 

        Der Primus Lite III wurde in 2022 nochmal optimiert. Zum einen wurden die Transportwege um 36% zu vorher reduziert. Zum anderen ist eine neue Performance Einlegesohle hinzugekommen, die aus Altstoffen produziert wird.

        Mittlerweile scheint der Fokus klar auf recycelten Materialien zu liegen, sowohl recyceltes PET, als auch Gummi oder Altstoffe.

        Hier muss unbedingt Revivo von Vivobarefoot hervorgehoben werden. Die Firma überarbeitet nicht verkaufte Schuhe und repariert getragene Schuhe gegen Aufpreis. Leider ist der Service aktuell nur in UK verfügbar und Revivo Schuhe nicht in allen Ländern erhältlich. LINK


        Vivo Barefoot Prime Lite II

        Luna Running Sandals Origen 2.0

        Wer als Barfuß-Anwärter oder Profi weniger Material am Fuß haben möchte, für den sind vielleicht die Laufsandalen Origen 2.0 von Luna Sandals etwas. Der “umweltfreundlichere” Charakter bei dieser Sandale ergibt sich daraus, dass die Sohle aus einem alten Autoreifen gemacht ist und im Vergleich zum herkömmlichen Schuh schlichtweg aus wenig Material besteht :-) LINK

        Luna origen 2.0 running sandals

         

        Ansatz 2: Langlebigkeit bzw. Nutzungsdauer erhöhen 

        Dirty used shoes

        Dieser Ansatz richtet sich eher an die Nutzungsdauer des Schuhs, als an den Herstellungsprozess. Die Schuhe sollen möglichst lange halten und im Gebrauch sein. Wie sollte es anders sein, als dass bei diesem Ansatz zwei deutsche Hersteller punkten.

        Vorteile:

        • Die Läuferin / der Läufer muss sich nicht so häufig mit dem Neukauf von Laufschuhen beschäftigen
        • Das absolute Müllaufkommen mit Laufschuhen wird weniger

        Nachteile:

        • Langlebig heißt nicht umweltverträglich, denn auch diese Schuhe werden irgendwann entsorgt und werden verbrannt oder vergraben
        • Um ein Produkt langlebiger, müssen ggf. mehr Materialien eingesetzt werden, an denen die Natur noch länger zu “knabbern” hätte, sollte dieser Schuh auf der Müllkippe landen. Dies muss jedoch nicht pauschal auf diese Schuhe zutreffen.

         

        Beispiele

        Lunge Schuhe 

        Lunge fertigt seine Schuhe in Mecklenburg Vorpommern. Das Material wird in Deutschland und Europa zugekauft und die Schuhe werden in der eigenen Fabrik hergestellt. Lunge verfolgt bei der Materialauswahl teilweise als nachhaltig zu bezeichnende Ansätze, so werden z.B. für die Fersenkappe geschredderte CDs verwendet. Eine Besonderheit in Punkto Langlebigkeit ist, dass der EVA Anteil in der Sohle bei ca. 80% liegt. Dies ist im Vergleich zu anderen EVA Sohlen recht hoch. Dadurch bleibt die Federung in der Sohle laut Lunge länger erhalten, als bei anderen Sohlen.

        Ein besonderer Clue bei den Lunge-Schuhen ist, dass man die Sohle erneuern kann. So muss man sich nicht direkt einen neuen Schuh kaufen. Die Neubesohlung kostet 80 EUR, dauert 14 Tage und muss vom Fachhandel durchgeführt werden (i.d.R. Orthopädie-Geschäfte). Wer einen Laufschuh für 3 Jahre trägt, der braucht auch ein zeitloses Design. Das Design des Schuhs ist eher weniger modern und wohl als das Gegenteil von progressiv zu bezeichnen. LINK

        Lunge Classic Run Running Shoe
         

        Runner Tune

        Runner Tune ist die Marke der Schuhmanufaktur Hackner aus dem Süd-Osten Deutschlands. Ein Teil der Sohle wird aus Kork gefertigt. Auch hier ist ein Sohlenwechsel möglich. Für 119 EUR wird die komplette Unter- und Mittelsohle erneuert und der Schuh auf seinen Leisten wieder in Form gebracht. Der Clue hier ist jedoch, dass der Schuh mit einem individuellen Fußbett angefertigt wird. Nachdem man den Schuh bestellt hat, wird einem ein Schaumkissen nach Hause geschickt, in das man seine Fußabdrücke eindrücken muss. Hiermit wird in der Manufaktur dann die richtige Sohle gefertigt. Mit ca. 500 EUR sticht er preislich jedoch ziemlich heraus. Optisch sind diese Schuhe, ähnlich zu den Lunge-Schuhen, eher als altmodisch zu bezeichnen. 

        runner tune running shoe

        Infinite Running

        Infinite Running ist ebenfalls ein deutsches Unternehmen. Sie verfolgen einen innovativen Ansatz mit ihrem Laufschuh Infinite One: in der Sohle sind runde Kunststoff-Elemente integriert, die man selbst austauschen kann.

        Dies hat 2 Vorteile:

        1) Man muss nicht so oft neue Schuhe kaufen, sondern kann einfach die abgeschlissenen Elemente austauschen.

        2) Man braucht nicht für jeden Untergrund verschiedene Schuhe, sondern wählt einfach die passenden Sohlenelemente für den entsprechenden Untergrund aus.

        Der Preis liegt bei knapp 200 EUR. Der Satz neuer Sohlenelemente kostet 40 EUR. Produziert wird unter fairen Bedingungen in Deutschland. Ein sehr spannender Ansatz, wie wir finden. Link

        infinite running schuh

        infinite running elemente

         

        Ansatz 3: Regenerative, biologisch abbaubare Materialien einsetzen - sehr gute Ansätze im frühen Stadium

        Cornfield

        Ein anderer Ansatz ist es, nicht biologisch abbaubare Kunststoffe durch regenerative und/oder biologisch abbaubare Materialien zu ersetzen. Die aktuell gängigste Praxis ist es hier, den bisherigen Materialien pflanzliche Komponenten beizumischen. Ganz auf Plastik zu verzichten hat bislang noch kein Unternehmen geschafft. Die Mittelsohle und die Klebstoffe des Laufschuhs stellen hier die größte Herausforderung dar. Durch das Beimischen ist das Endprodukt weiterhin nicht biologisch abbaubar, der Plastikanteil wird dadurch jedoch verringert. Ein anderer Ansatz wäre es, Kunststoffe zu verwenden, die biologisch abbaubar und unbedenklich sind. Unseres Wissens gibt es bislang jedoch keinen Laufschuhhersteller, der diesen Ansatz aktuell verfolgt.

        Vorteile:

        • Die Branche reduziert die Abhängigkeit vom Erdöl, ein nicht regenerativer Rohstoff
        • Pflanzlichen Rohstoffe wachsen nach
        • Im Idealfall ist der Schuh bzw. einzelne Komponenten biologisch abbaubar und nicht schädlich für Natur, sollte er am Ende in dieser landen

          Nachteile:

          • Sobald z.B. ein Sohlenschaum mit konventionellem Plastik vermischt wird, ist das Material i.d.R. nicht biologisch abbaubar
          • Viele argumentieren, dass der Lebensmittelbranche pflanzliches Material weggenommen wird. Dies ist jedoch eine ganz andere Diskussion mit vielen Pro und Contra Argumenten

             

            Beispiele

            Veja Condor 1

            Selbst bezeichnet Veja den Condor als den ersten Post-Petroleum Schuh. Er wurde 2020 im Markt eingeführt und ist damit der erste Performance-Schuh des sonst auf Fashion Sneaker spezialisierten französischen Herstellers.

            Außenschuh, Futter und Einlegesohle sind primär aus recyceltem PET gemacht. In der Sohle und anderen Elementen werden synthetische Kunststoffe mit pflanzlichen Komponenten vermischt. Die Mittelsohle enthält damit nur noch ca. 60% klassischen EVA Schaum, der Rest ist aus Zuckerrohr und Bananenöl gemacht. In der Untersohle werden 40% herkömmlicher Latex mit natürlichem Latex vermischt, usw.

            Unser befreundeter Michael Mankus ist ein sehr erfahrener Ultraläufer und hat auch beruflich mit Laufschuhen zu tun. Er hat den Veja Condor auf ein paar Distanzen getestet. Sein Urteil fällt eher mäßig aus: “Wer sonst leichtes Schuhwerk beim Laufen gewohnt ist, für den wird der Schuh schnell zu schwer. Er ist in einer Liga mit älteren Brooks oder Asics Modellen und ist daher nicht direkt mit einem modernen Laufschuh zu vergleichen. Für Anfänger, die 2 x 5 Kilometer die Woche laufen, ist der Schuh absolut okay. Für Läufer mit mehr Kilometerleistung pro Woche ist dieser Schuh, rein funktional betrachtet, eher nicht die beste Wahl.

            Die Runners World hingegen bezeichnet den Schuh als eine gelungene Option für Distanzen bis zum Halbmarathon. Bewundernswert ist jedoch, dass die Marke Veja ja eigentlich kein Hersteller von Performance Schuhen ist. Vor dem Hintergrund ist dieser Schuh ein gelungener erster Aufschlag und für Hobby-Läufer, wie viele unter uns, sicherlich eine brauchbare Alternative. Zudem kann man erwarten, dass Veja hier nicht aufhören wird, sondern weiter an den Materialien aus pflanzlichen Stoffen arbeiten wird. Ein Post-Petroleum Schuh ist es jedoch noch lange nicht und in der Umwelt darf dieser Schuh nicht landen. Der Schuh wiegt 311 gr und hat eine Sprengung von ca. 10 cm (das bezeichnet den Höhenunterschied der Sohle von hinten nach vorne)
            LINK 

            veja condor running shoe

            Veja Condor 2

            In 2021 wurde nun der Condor 2 vorgestellt. Das Feedback vom Condor 1 aus der Sportwelt wurde aufgenommen, um ihn besser an die Bedürfnisse von Läufer*innen anzupassen. Es sollte ein Allrounder für alle Distanzen geschaffen werden. 

            Mit 301 g Gesamtgewicht ist er etwas leichter geworden als sein Vorgänger. Bei den Materialien glänzt er weiterhin mit einem Anteil biobasierter bzw. recycelter Materialien von knapp 60%. Besonders beachtlich erscheint, dass der Anteil von Zuckerrohr in der Mittelsohle bei 60% liegt. Dies ist der bislang schwierigste Teil des Laufschuhs, um diesen mit besseren Materialien zu konzipieren.

            Veja Condor 2

            Veja Marlin

            In 2021 gelingt Veja eine weitere Neuheit. Mit dem Marlin bringen sie in diesem Jahr einen schnelleren, leichteren Schuh auf den Markt. Die Sprengung ist mit 6 mm geringer als beim Condor (10 mm). Zudem liegt das Gewicht beim Marlin mit knapp 280 g unter dem des Condor (über 300 g). Der Schuh eignet sich damit für einen dynamischeren und schnelleren Laufstil und spricht damit eine neue Zielgruppe in der Läufergemeinschaft an, denen der Condor etwas zu behäbig ist. Es gibt neuerdings noch den Veja Impala Schuh, der noch etwas leichter ist als der Marlin. Dieser ist jedoch nicht für den Laufsport gedacht, sondern eher für die Sporthalle, das Gym oder weniger belastende Sportarten.

            Veja Marlin

            Veja Impala

            Der leichteste und neuste Veja Sportschuh ist der Impala. Dieser wurde jedoch nicht für das Laufen sondern eher für Fitness & Co. entwickelt. 

            veja impala

            Reebok Reegrow

            Mit dem Forever Floatride Grow verfolgte Reebok einen ähnlichen Ansatz wie der Schuh von Veja, teilweise jedoch mit einem anderen Rezept. Rizinusöl in der Mittelsohle, Algenbasierte Einlegesohle, Eukalyptusfaser im Oberschuh und Naturkautschuk in der Untersohle. Reebok wird auf der Website nicht genauer, was die genauen Materialanteile angeht, kommuniziert jedoch, dass der Schuh zu 59% aus bio-basierten Materialien gefertigt wird. Auch hier gilt wie bei Veja, die Komponenten wurden mit pflanzlichen Substanzen vermengt, der Schuh ist weiterhin nicht biologisch abbaubar oder ähnliches und sollte im Idealfall verbrannt werden.

            Der Forever Floatride scheint nicht mehr produziert zu werden. Unter dem Programm Reegrow scheint die Firma aber Produkte zusammenzufassen, die mit pflanzlichen Ersatzmaterialien versehen sind. Das Pendant dazu heißt wohl Reecycle. Die Nachhaltigkeitsseite ist jedoch aktuell nicht erreichbar, vielleicht liegt es daran, dass Reebok von Adidas verkauft wurde. 

            reebok forever floatride grow sustainable running shoe


            Allbirds Tree Dasher

            Allbirds gehört zu den Neuankömmlingen in der Laufszene. Die verwendeten Materialien sind ähnlich zu denen von Reebok und Veja, jedoch wieder unterschiedlich eingesetzt. Rizinussamen in der Zwischensohle, Oberschuh aus Eukalyptusfaser, Zwischensohle aus einem Zuckerrohr-EVA, Naturkautschuk in der Untersohle und Merinowolle in der Ferse. Die Sprengung ist beim Tree Dasher etwas flacher als bei Veja oder Reebok. 

            Der Tree Dasher ist aktuell bereits in der zweiten Version erhältlich. Er wird nicht als Langstrecken-Schuh verkauft, sondern eher für lockere Läufe, leichtes Training und als Freizeitschuh. Für sehr aktive Läufer*innen also wohl nicht das Mittel der Wahl.

            Die Marke hat jedoch eine ganze Batterie weiterer Laufschuhe an den Start gebracht. Der Wool Dasher Mizzles mit einem wasserabweisenden Oberschuh aus Wolle und der Trail Runners SWT sind für Outdoor-Freunde und Trail Läufer*innen gemacht. Für Langstrecken Fans ist der Tree Flyers mit einer stärker gedämpften Sohle und luftigerem Oberschuh. Für die kalten Tage gibt es dann, wie auch beim Tree Dasher, die wasserabweisende Woll-Version, den Flyer Dizzle. 

            Fabian Hörst, Gründer von Planetics (Online-Handel für nachhaltige Sportmode), hat den ersten Tree Dasher auf seinen Läufen getestet:

            “Im vorderen Teil des Schuhs hat man sehr viel Platz. Außerdem bemerkte ich, dass die Schuhe einen Tick schwerer waren als meine bisherigen Laufschuhe. Insgesamt macht der Schuh auf mich einen hoch-qualitativen Eindruck. Die bereits erwartete Bequemlichkeit bestätigte sich beim Laufen. Nach den ersten gelaufenen Kilometern fühlte sich der Dasher für mich persönlich jedoch sehr klobig an. Hinzu kam die Hitze, die sich im Inneren des Schuhs entwickelte. Erst suchte ich hierfür die Schuld am sonnigen und warmen Wetter. Jedoch bestätigte sich mein Gefühl auch bei den weiteren Läufen im Regen. Fazit: Ich persönlich fühle mich mit anderen Laufschuhen wohler, da mir gewisse Eigenschaften beim Laufschuh wichtig sind. So z.B. ein enger Sitz und gutes Innenklima. Jedoch kann der Dasher für viele der Laufschuh schlechthin sein, er ist wunderbar verarbeitet. Wie bei allem im Leben sind die Geschmäcker eben verschieden.” LINK

            allbirds tree dasher eco minded running shoe

            Gemeinsam mit Adidas hat Allbirds den "klimafreundlichsten" Sportschuh der Welt lanciert. Dazu wurden zunächst sämtliche Emissionsdaten erhoben, um darauf basierend Materialauswahl, Fertigung etc. zu planen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ein wirklich schicker Schuh bei dem der Carbon Footprint komplett transparent gemacht wird und sogar auf den Schuh gedruckt wird. LINK

            adidas allbirds 

            Hylo

            Hylo ist ein stiller Newcomer in der Laufschuh-Szene über den bislang nur wenig bekannt ist. Eine Londoner Agentur steckt hinter dem Markenaufbau, die Schuhe werden in Putian / China gefertigt. Der Schuh verwendet verschiedene bio-basierte Materialien. So wird mit einem Nebenprodukt aus der Maisproduktion der Oberschuh gestrickt, in der Mittelsohle werden ebenfalls Maisstärke und Rizinusöl hinzugefügt. Die Einlegesohle besteht aus Algenmaterial (Bloom, siehe icebug, Vivobarefoot, etc.) und Biobaumwolle, wie auch die Schnürsenkel.

            Der Schuh soll zurückgeschickt werden und es heißt auf der Website, dass die Sohle geschreddert wird und zu einer neuen Sohle verarbeitet wird und der Oberschuh kompostiert wird. Was und wer genau dahinter steckt, ist leider nicht bekannt. Auf der Website gibt es keinerlei About Us Section oder ähnliches, was sehr wünschenswert wäre und dem tollen Projekt mehr Glaubwürdigkeit und Identität stiften könnte. LINK

            Mittlerweile gibt es neben dem Hylo Run noch den Hylo Light. Dieser wird als alltagstauglicher Fitness-Schuh positioniert und vermarktet.

            Hylo sustainable running shoes

             

            Winqs Zerofly

            Wie auch Hylo ist die Firma Winqs neu auf dem Parkett erschienen. Der Zerofly verbindet wie die anderen Marken ähnliche Komponenten miteinander: recyceltes Polyester, Bloom Algenschaum, Tencel, Rizinusöl, usw. Optisch und preislich (169 EUR) liegt er nah bei dem Hylo Schuh. Die Firma ist aus Deutschland, produziert wird der Schuh in Asien.

            winqs



            Ansatz 4: Kreislauffähige Schuhe entwickeln

            Circular mechanisms

            Schuhe im eigenen Kreislauf zu entwickeln ist die nächste Evolutionsstufe in Sachen nachhaltige Laufschuhe. Die Idee ist, dass die Schuhe entweder aus einem Material gefertigt sind (Mono-Material Schuh) oder aus leicht trennbaren Materialien. Die Schuhe werden nach Gebrauch an die Hersteller zurückgegeben und im Anschluss zu neuen Schuhen verarbeitet. In diesem Bereich gehen im kommenden Jahr 2021 gleich drei große Player an den Start, die wir Euch hier gerne kurz vorstellen möchten.

            Vorteile:

            • Materialien bleiben im Kreislauf und können im Idealfall sehr oft wieder verwendet werden
            • Unternehmen müssen nicht fortwährend neue Rohstoffe in großen Mengen einkaufen, sondern bauen sich einen eigenen Materialfluss auf, den sie selbst steuern können
            • Unternehmen und Kunden können enger zusammenrücken und besser voneinander lernen (Mitgliedschaften, Rücknahmemechanismen, etc.)
            • Endkunden kaufen nicht mehr unzählige neue Laufschuhe aus reiner Kauflaune, da sie vielleicht eine Schuhmitgliedschaft mit einem Hersteller abgeschlossen haben

              Nachteile:

              • Man kann die Schuhe nicht mehr einfach in die Mülltonne werfen ;-)
              • Wenn die Komponenten nicht aus unbedenklichen Materialien gefertigt werden, produzieren sie während des Laufens weiterhin schädlichen Mikroplastikabrieb

               

              Beispiele


              Adidas Made to be Remade Ultraboost

              Ein beeindruckendes Konzept. Laut eigenen Angaben hat Adidas 10 Jahre an dem Made to be Remade Konzept gearbeitet (vormals Futurecraft Loop als Arbeitstitel). In mehreren Iterationen wurden die Schuhe mit Athlet*innen und Kreativen getestet. Der gesamte Schuh besteht aus einem einzigen Material: TPU, was sonst üblicherweise nur für das Sohlenmaterial verwendet wurde. Der gesamte Schuh soll nach seinem Gebrauch wieder zurück an Adidas gehen, geschreddert, eingeschmolzen und zu einem neuen Ultraboost gemacht werden. Ein komplett geschlossener Kreislauf also. 

              Der Schuh wurde zunächst nur einer Testgruppe zur Verfügung gestellt. Seit Frühjahr 2021 kann der Schuh jedoch im Adidas Shop für mittlerweile 200 EUR bestellt werden (vormals 180 EUR). Er ist nur für Mitglieder erhältlich, man muss sich also vorab registrieren. LINK

              Der Schuh wird in einem schlichten recycelten Papierkarton geliefert. Auf der Lasche gibt es einen QR Code, über den man mehr Informationen zum Ablauf und der Rücksendung nach dem Auftragen bekommt. Die kostenlose Rücksendung des gebrauchten Schuhs wird nach 100 Tagen freigeschaltet. Eine gute Lösung, um keine Verwirrung mit üblichen Größenretouren zu schaffen. 

              Im Tragekomfort ist der Schuh steifer als der übliche Ultraboost. Der Oberschuh ist nicht so angenehm weich wie üblich. Zudem ist der Schuh nichts für breite Füße. Die Größenskala endet zunächst bei 46. Da der Ultraboost insgesamt etwas kleiner ausfällt, kommt er für groß gewachsene Füße zunächst nicht in Frage.

              Wir sind sehr gespannt auf die Weiterentwicklung dieses absolut zukunftsfähigen Konzeptes und hoffen, dass es gut vom Markt angenommen wird. Mittlerweile gibt es ihn in mehreren Styles. Hoffentlich kommt der Ultraboost Made to be Remade bald im großen Stil in den Handel. Das wäre GROßARTIG!

              adidas made to be remade ultraboost

               

              ON Cyclon

              Der Ansatz vom On Cyclon ist identisch. Der gesamte Schuh ist aus einem Material gefertigt. Jedoch kein Erdöl-basiertes Material wie es scheint, sondern aus Rizinusöl. Der Rest funktioniert wie auch bei Adidas, der Schuh wird danach geschreddert, eingeschmolzen und zu einem neuen Schuh verarbeitet.

              Im Gegensatz zu Adidas ist On mit dem Geschäftsmodell schon einen Schritt weiter. Man kann den Schuh nicht mehr klassisch kaufen. Man zahlt monatlich 29 Euro und darf ihn dann entsprechend nutzen. Nach einer gewissen Zeit kann man ihn dann zurückgeben und bekommt auf Wunsch einen neuen Schuh. Klar, das lohnt sich nur für Menschen, die auch häufig laufen. Im Jahr sind es 360 EUR und man kann nach frühestens 6 Monaten den Schuh wechseln, On empfiehlt den Wechsel nach ca. 600 km. 

              Gerade der Wandel im Geschäftsmodell (weg vom Kauf) ist absolut zukunftsweisend und für die Sportschuhbranche ein Novum. Hoffen wir, dass sich das Konzept im Markt beweist und damit echte Kreislaufwirtschaft Realität werden lässt. 

              Salomon Index.01

              Die dritte im Bunde ist die Marke Salomon. Sie haben sich in den letzten Jahren viel Kredibilität erarbeitet, sowohl bei Sportlern als auch im Lifestyle Segment. Natürlich darf hier ein progressiver nachhaltiger Laufschuh nicht fehlen. Mit dem Index.01 ist dies gelungen.

              Ein performanter Laufschuh mit geringem Gewicht (270 g) und hoher Dämpfung, der sich auch für schnelles Laufen sehr gut eignet. Die Sprengung liegt bei ca. 9 mm. 

              Im Vergleich zu den Konkurrenten hat der Index das wohl modernste und progressivste Design, mit einer besonderen Sohlenform. Absolut gelungen.

              Der Index 01 wird aus 2 Materialkomponenten gefertigt. Die Sohle und er Oberschuh werden nach der Kundenrücksendung voneinander getrennt wieder aufbereitet. 92% davon können recycelt werden. In verschiedenen Ländern gibt es Sammelzentren, an die zurückgeschickte Schuhe gehen. In Europa wird das TPU aus der Mittelsohle später verarbeitet, um daraus Teile für Salomon Ski-Schuhe zu produzieren. Das Polyester wird von Partnerfirmen weiterverwendet, welche das sind, ist unklar.

              Hier muss man dem Unternehmen Anerkennung aussprechen, dass es sich auf den Rückholmechanismus in verschiedenen Ländern einlässt und stetig weiter optimieren will. Wir dürfen hier schließlich nicht vergessen, dass die Schuhe weltweit getragen werden. Es ist schwierig alle Materialien sinnvoll zurückzuholen, zu trennen und wieder zu verwerten, ohne dabei nicht z.B. die Klimabilanz des Produktes völlig zu zerstören. Salomon wird bald auch in Frankreich Schuhe produzieren, ein toller Schritt für alle Salomon-Fans in Europa.

              Ich bin den Schuh für 1,5 Jahre gelaufen. Zunächst war ich voll überzeugt. Nach ein paar Monaten hat die Sohle jedoch angefangen zu "quietschen". Die Untersohle besteht aus verschiedenen Elementen. Eine der kleinen Platten scheint an der anderen Oberfläche zu scheuern und somit macht es bei jedem Schritt Geräusche. Vielleicht ist auch Wasser dazwischen gekommen? Vielleicht war auch ein zu heißer Asphalt im letzten Sommer Schuld. Vielleicht ist es auch eine absolute Ausnahme und es betrifft nur meinen Schuh. Vom Laufverhalten möchte ich ein ganz klar positives Fazit ziehen. Der Schuh ist leicht und agil. Er macht eine gute Form auf längeren Läufen und auch auf kurzen schnellen Läufen. Zudem sieht er im schlichten weiß gut aus und passt gut zu allem, was man so an Kleidung tragen mag. Natürlich ist er anfälliger für Staub und Schmutz, dafür wurde aber weniger Chemie beim Färben gebraucht und das Material ist leicht zu reinigen. 

              Wer sich weiter einlesen möchte, der sollte die FAQ checken, in denen Salomon sich allen kritischen Fragen offen und ehrlich stellt.

              Für mich ein weiteres Indiz dafür, dass die Firma es ernst meint und nicht versucht etwas zu "greenwashen". Bestellen könnt ihr das gute Stück hier (lieber eine Nummer größer bestellen, als üblich). Mit 200 EUR kein Schnäppchen, aber man weiß hier, dass ein beträchtlicher Teil in den gesamten Ablauf geht. 

              Und das Beste: Salomon arbeitet mit Hochtouren weiter an dem Konzept. Diesen Frühling kommt nach dem gleichen Konzept eine ultra-coole Badelatsche an den Start. Im Winter dann die ersten Ski-Schuhe aus alten Laufschuhen (Link).

               

              Salomon Index 0.1 recycling running shoe 2021

              Fazit

              Die perfekte Lösung gibt es noch nicht

              Die Vision der Branche sollte folgende sein:

              • ein Laufschuh, der aus regenerativen Materialien besteht (pflanzlich)
              • alle Substanzen sind unschädlich für Natur und Mensch (kein schädlicher Sohlenabrieb)
              • am Ende des Lebenszyklus kann das Material wieder zu einem Schuh verarbeitet werden, ohne Qualitätsverlust
              • er sollte unter sozial freundlichen Bedingungen produziert und vermarktet werden
              • Die Energie, die für die Herstellung (und den Transport) aufgewendet wird, sollte regenerativ sein
              • Materialflüsse sollten “distanz-optimiert“ sein, um Emissionen im Transport zu sparen
              • Die Verpackung sollte so harmlos und wertstiftend sein, wie das Produkt selbst


              Da dies jedoch zur heutigen Zeit eher eine Wunschvorstellung ist, bilden sich zwei ernsthaft sinnvolle Ansätze: Entweder der Schuh und seine Materialien funktionieren komplett im eigenen Kreislauf. Salomon, Adidas und On sind hier aktuell führend. Oder der Schuh ist komplett biologisch abbaubar und unschädlich. Reebok und Veja sind hier sicherlich die Vorreiter.

              Etwas fraglich erscheint die Bewegung, dass alle großen Hersteller so stark auf recyceltes PET setzen, welches aktuell nicht aus alten Textilien gewonnen wird, sondern primär aus alten Flaschen. In Zukunft werden viele große Branchen um die Flaschen konkurrieren (Spielzeug wie Lego, Softdrink Konzerne, Textil, etc.). Hoffentlich wird dadurch der Plastikverbrauch nicht noch weiter angeheizt, da wir Konsumenten denken, dadurch mehr konsumieren zu dürfen. Und hoffentlich entstehen dadurch keine fragwürdigen Produktionsketten, um am Ende mehr PET Flaschen produzieren, nur damit diese zu "Recyling-Zwecken" in anderen Branchen genutzt werden können. Ziel der Hersteller muss es sein, den "eigenen Hof zu kehren" und aus PET Shirts und Schuhen auch wieder Shirts und Schuhe zu machen. 

               

              Länger nutzen

              Insgesamt erzählt die Branche uns Läufer*innen natürlich, dass wir unsere Laufschuhe möglichst oft wechseln. Nike empfiehlt Läufer*innen, die für einen Marathon trainieren, alle 2-3 Monate neue Schuhe zu kaufen. Die Quality Engineers von Nike sagen sogar nach 300-480 Kilometern. Das ist vielleicht eine Regel für einen Profi, der mit dem Laufen sein Geld verdient. Als Amateur, der/die gerne viel läuft, wird man damit aber nicht nur schnell arm, sondern ist auch eine ziemliche Müllmaschine.

              Vielleicht kann man sie doch etwas länger nutzen. Und man kann auch etwas nachhelfen, damit die Schuhe möglichst lange halten. Hier ein paar Tipps:

              1. Schuhe hin und wieder reinigen (Bürste, warmes Wasser, auf keinen Fall in die Waschmaschine oder Trockner)

              2. Nach dem Laufen die Innensohle falls möglich rausnehmen und auslüften, um starker Geruchsbildung vorzubeugen. Viele kaufen sich neue Schuhe, weil sie stinken, sonst aber noch intakt sind.

              3. Bei komplett durchnässten Schuhen nach einem Regenlauf sofort mit Zeitungspapier oder Küchenhandtüchern ausstopfen und trocknen (natürlich auch hier die Sohle rausnehmen)

              4. Nach dem Workout die Schnürsenkel öffnen und vernünftig aussteigen, das schont die Ferse. Ebenso auf keinen Fall in zugeschnürte Schuhe einsteigen. Die Fersenkapsel kann dadurch beschädigt werden und sie ist wichtig

              5. Bei Reisen die Schuhe nicht lange in einer Tasche einquetschen. Auch nicht zu Hause in den Schrank stopfen. Teile auf der Zehen- oder Fersenkapsel können sich dadurch dauerhaft verformen. Dellen können schnell stören beim Laufen.

              6. Den Schuhen immer auch eine kleine Pause gönnen, d.h. die Schuhe nicht den ganzen Tag tragen und dann damit laufen gehen. Die Schaumsohlen werden quasi zusammengedrückt und brauchen etwas Zeit, um wieder in Form zu kommen. Man würde sonst beim nächsten Lauf eine schlechtere Dämpfwirkung haben und das Material wird unnötig viel belastet

              7. Zu viel Hitze ist nicht gut für das Material. Stelle sie nicht in die pralle Sonne

               

              Mit dem Kauf ein Signal senden 

              Es ist völlig verständlich, dass viele Läufer bei all den Ansätzen und Marketingversprechen auf Durchzug stellen und sich überfordert fühlen. Also kauft man einfach. Man kann hier niemandem einen Vorwurf machen. Bei all den Diskussionen um Nachhaltigkeit können wir eines nicht erwarten: dass wir Konsumenten die Probleme lösen, indem wir uns komplett einschränken. Dadurch werden die Produkte schließlich auch nicht umweltfreundlich. Natürlich sollte man überlegen, ob man wirklich mehrere Paare braucht. Viele von uns kaufen einfach zu viel.

              Als Endkäufer haben wir aber mit jeder Kaufentscheidung eine Stimme. Wenn also mehr Kunden die Produkte kaufen, die eine nachhaltige Absicht haben, kommt diese Botschaft bei den Unternehmen an. Folglich werden mehr Investitionen in die Weiterentwicklung dieser Produkte fließen. Dies ist im Übrigen in allen Branchen so, auch beim Häuserbau, Zahnpastakauf oder Autokauf.

              Die Laufschuhhersteller wissen alle, dass sie etwas machen müssen und testen jetzt, wie ihre ersten Ansätze im Markt ankommen. Also lasst uns diese Ansätze wertschätzen und mit dem nächsten Kauf von Laufschuhen die richtigen Signale zurücksenden.

               

              Ich werde meine Salomon 01 jetzt zurückschicken und einen wohl neuen Schuh testen. Welcher das wird, erfahrt ihr bald wieder hier im Post.

               

               

              Bilder Quellen:

              Atanas Dzhingarov (Unsplash)
              Noah Buscher Unsplash)
              Leonid Danilov (Unsplash)
              Blake Carpenter (Unsplash)
              Brian Yurasits (Unsplash)
              Josh Calabrese (Unsplash)
              Katherine Volkovski (Unsplash)
              Marjan Blan (Unsplash)
              Pixabay

              ...
              Respective shoe brands

              Zurück zum Blog

              9 Kommentare

              Ein interessanter Artikel, doch ich kann diesen neuen Trend nach diesen abartig hohen Sohlen, selbst wenn ohne Sprengung, nicht nachvollziehen. Ich finde es lachhaft, wenn im Amateurbereich versucht wird, mit den fetten Nikes und Co., ein paar Sekunden schneller zu sein. Wieso müssen auch viele der hier aufgeführten Firmen diesem Trend folgen?

              Es gibt natürlich auch das andere Extrem mit Schuhen von Vivobarefoot, Groundies etc., die ich persönlich gerne im Alltag trage, zum Laufen aber eher ungünstig finde.
              Hoffe, dass mehr in die richtige Richtung entwickelt wird: weniger und emissionsärmere Materialien, längere Lebenszyklen, bessere Recyclingmöglichkeit.

              Alexander

              Sehr gelungener Artikel, vielen Dank! In der Polsterung kommen zumeist Polyurethan PUR Weichschaumstoffe zu Einsatz, thermisch kaschiert oder nur überzogen und geklebt/genäht. Damit wird jeder Artikel zum Sondermüllproblem. Wir haben das eine bessere Idee: Mit unserem Naturfaserbasierten Weichschaumstoff eco-softfibre.com gibt es vergleichbare physikalische Eigenschaften, aber der ist nicht nur upcycelt, sondern auch recycelbar oder biodegradierbar.

              Bernd

              Unter Ansatz 3 fällt auch Zen Running Club aus Amsterdam (www.zenrunningclub.com). Ich finde es schade, dass beim Streben nach mehr Natürlichkeit fast keiner die Fuß- bzw. Schuhform miteinbezieht und statt dessen spitzzulaufende Schuhe nach Schema F produziert werden. Ein Altra-Schuh aus pflanzlichen Materialien ist mein Traum.

              Jessica R.

              Eine nachhaltige Variante ist das Barfußlaufen! Neben den Sandalen von Luna gibt es noch viele weitere Anbieter von Barfuß-Sandalen. Zumindest wird dabei weniger Material verbraucht.

              Andreas

              Hylo ist mittlerweile sehr aktiv bei Instagram und Facebook und es gibt einen Podcast zu den Machern. Den Schuh kann ich ebenfalls empfehlen.

              Pascal

              Hinterlasse einen Kommentar

              Bitte beachte, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen.