Nachhaltige Sportkleidung - unser Verständnis

Sportkleidung anders denken

Henning in herkömmlicher Sportkleidung

 

Die meisten von uns kaufen Sportkleidung, weil sie cool aussieht und zu unseren sportlichen Zielen passt. Die wenigsten von uns kaufen Ihre Klamotten und denken dabei an die ökologischen oder sozialen Auswirkungen, die sie haben könnten. Wir möchten Dir ein paar Schattenseiten herkömmlicher funktioneller Sportbekleidung aufzeigen:

  1. Die Materialien, die in herkömmlicher Sportkleidung verarbeitet werden, enthalten meist bedenkliche chemische Substanzen, die auf der verschwitzten Haut nichts verloren haben. Nehmen wir Polyester als Beispiel, aus dem fast alle Sportklamotten gefertigt sind. Häufig wird in der Herstellung ein Katalysator aus Antimon verwendet. Ein Halbmetall, dass dafür bekannt ist weniger gesund zu sein. Aber klar, es sind ja nur ganz kleine Rückstände in den Stoffen zu finden. Ist doch gar nicht so schlimm. Oder?!
  2. Wenn Du Deine Sportkleidung aus herkömmlichen Kunststofffasern wäschst, produzierst Du Mikroplastik. Winzige Plastikfäden werden ausgewaschen und landen in Flüssen, Seen und Meeren. Jedes Jahr landen weltweit Tausende von Tonnen winziger Plastikfasern in unseren Ozeanen. Mittlerweile eine globale Umweltkatastrophe.
  3. Wenn die Textilien irgendwann entsorgt werden, landen sie im besten Fall in einer lokalen Verbrennungsanlage (die wiederum Energie, aber auch fragwürdige "Nebenprodukte" erzeugt). Im schlimmsten Fall landen sie auf einer Mülldeponie und zerfallen über Jahrzehnte oder Jahrhunderte in immer kleinere Kunststoffpartikel, die von Kleinstlebewesen in Boden und Wasser gefressen werden.

     

    Bessere Materialien als Lösung

     

    Wir arbeiten mit vier verschiedenen Fasertypen für unsere Produkte:

     

    1. Biologisch abbaubare synthetische Fasern, wie biologisch abbaubares Polyester oder biologisch abbaubares Elastan. Die chemische Struktur dieser hochinnovativen Materialien wurde verändert, um sie biologisch abbaubar zu machen. Außerdem wurden giftige Chemikalien komplett aus dem Produktionsprozess ausgeschlossen, um sie für Mensch und Natur unbedenklich zu machen. Nicht umsonst sind diese Materialien Cradle to Cradle-zertifiziert. Echte "Game Changer".

    2. Naturfasern, wie Bio-Baumwolle oder Merinowolle (mulesingfrei). Beide Materialien werden seit Jahrhunderten zur Herstellung von Kleidungsstücken verwendet. Merinowolle hat hervorragende funktionelle Vorteile, zum Beispiel riecht sie nicht. Baumwolle ist langlebig und sehr weich. Unsere Väter sind ihre Marathons in Baumwollshirts gelaufen, warum können wir das nicht auch?

    3. Regenerative Fasern, wie Tencel Lyocell. Eine Chemiefaser mit Holz als Rohmaterial. Sie wird in einem geschlossenen Kreislaufsystem hergestellt, um die Chemikalien in der Fabrik zu belassen und wiederzuverwenden. Eine sehr weiche und kühlende Faser, die bereits verschiedene Nachhaltigkeitspreise gewonnen hat.

    4. Synthetische Fasern mit verbesserter biologischer Abbaubarkeit. Für unsere Socken und Tights verwenden wir aktuell ein Polyamid mit dieser Eigenschaft. Auch hier wurde der chemische Aufbau verändert, um die biologische Abbaubarkeit zu ermöglichen. Typisches Polyamid braucht viele Jahrzehnte oder Jahrhunderte, um sich zu zersetzen, dieses hier braucht nur etwa 5 Jahre, wenn es auf einer Deponie landet.

    Materialien im Überblick

    Cradle to Cradle Certified Synthetics

    Für unsere Funktionstextilien arbeiten wir mit einem chemisch veränderten Polyestermaterial, welches eigentlich für die biologische Kreislaufführung entwickelt wurde. Das Material ist auf dem hohen Cradle to Cradle Gold Standard zertifiziert. Es wird ohne die Verwendung schadhafter Chemikalien produziert, die in der Produktion von Sportkleidung aus gewöhnlichem Polyester üblich sind, z.B. Antimontrioxid, andere Schwermetalle oder BPA. So musst du dich nicht mehr fragen, was du da eigentlich auf der Haut trägst, während du mehrere Stunden darin trainierst. 

    Zudem wurde die Materialchemie so verändert, dass sich das Material biologisch zersetzen kann und der industrielle Kompostierprozess möglich ist. Landet es also doch einmal auf der Mülldeponie, wird es dort nicht für immer und ewig liegen bleiben, wie übliche Kunststoffe.

    Bei einigen Teilen ist Elastizität wichtig. Dafür arbeiten wir mit einem Cradle to Cradle Gold zertifizierten Elasthan, welches die gleichen Eigenschaften erfüllt wie das oben beschriebene Polymer. 

    Produkte:

    Bio-optimized Synthetics

    Für geschmeidige, belastbare Stoffe, wie für unsere Tights oder das Croptop, arbeiten wir mit einem Polyamid (Nylon), welches ebenfalls chemisch so optimiert wurde, dass der biologische Abbauprozess im Deponie-Szenario wesentlich schneller abläuft, als gewöhnlich. Wir reden hier von weniger als 5 Jahren versus hunderten von Jahren bei gewöhnlichem Polyamid. Leider wurde dieses Material vom Hersteller noch nicht Cradle to Cradle zertifiziert.

    Produkte:

    Bio-Baumwolle

    Unsere Cradle to Cradle zertifizierten Baumwollteile fertigen wir aus Biobaumwolle. Biobaumwolle hat den Vorteil, dass sie gegenüber konventioneller Baumwolle bedeutend weniger Wasser und Pestizide im Anbau verwendet. 

    Die komplette Wertschöpfung für diese Teile findet in Indien statt (von der Baumwolle bis zur Konfektion).

    Wie realisieren diese Produkte mit einem erfahrenen Textilunternehmen aus Norddeutschland, die mit ihren Produktionspartnern vor Ort über 1,5 Jahre Entwicklungszeit in die Cradle to Cradle Entwicklung gesteckt haben. Schädliche Chemikalien wurden aus dem Produktionsprozess entfernt, sogar die eigene Wasseraufbereitungsanlage und der Energie-Supply wurden dafür angepasst. 

    Neben Fairtrade sind die Produkte GOTS und Grüner Knopf zertifziert. Und wie oben erwähnt mit der Königsklasse: dem Cradle to Cradle Gold Zertifikat versehen.

    Eine weitere Besonderheit bei dieser Produktionskette ist, dass sie als erste weltweit nach dem Fairtrade Textilstandard zertiziert ist. Der Standard garantiert, dass die beteiligten Mitarbeiter*innen existenzsichernde, anstatt “nur fairer” Löhne erhalten. Dies ist ein Unterschied.

    Produkte:

    Merinowolle

    Für unsere Merinoteile arbeiten wir mit mulesing-freier Merinowolle. Merinowolle hat überragende natürliche funktionelle Eigenschaften, zudem ist sie als reine Naturfaser biologisch abbaubar. Dank der antibakteriellen Eigenschaften hat der unangenehme Schweißgeruch keine Chancen. Die feine Wolle sorgt für eine perfekte Temperaturregulierung am Körper, ist sehr atmungsaktiv und zudem kratzt sie aufgrund der Haar-Feinheit nicht.

    Wir verstehen und respektieren voll und ganz, dass vegan lebende Menschen auf tierische Naturfasern verzichten. Wir vertreten jedoch die Meinung, dass die regenerative Wollproduktion bei artgerechter Tierhaltung zu einer nötigen textilen Vielfalt beiträgt und ihre absolute Daseinsberechtigung hat. Zudem ist vielen nicht bewusst, dass auch Synthetikfasern schadhafte Konsequenzen für Tiere haben können, z.B. im Meer. 

    Die von uns verwendeten Garne kommen primär von der Spinnerei Südwolle, welche sowohl eigene Spinnbetriebe als auch Färbereien und Ausrüstungen hat. 

    Da wir gerne in Zukunft mit zertifizierter Wolle aus dem angesehenen Responsible Wool Standard arbeiten möchten und Südwolle in China eine ihrer Hauptspinnereien betreibt, werden wir in Zukunft auch mit einem Herstellungspartner in China arbeiten, der seit vielen Jahren eng mit Südwolle zusammenarbeitet. Gerade bei den Woll-Produkten ist für uns wichtig zu wissen, wo sie herkommt und wer sie wie verarbeitet. In kleineren europäischen Betrieben empfanden wir dies oft als schwierig und intransparent.

    Produkte:

    Tencel Lyocell

    Hierbei handelt es sich um eine Cellulose-Faser, die auf Basis von Holzmasse im sogenannten Lyocell-Verfahren produziert wird. Auch diese Faser ist biologisch abbaubar. Der Produktionsprozess hält Wasser und Chemie im Kreislauf, sodass dieser besonders umweltschonend ist. Die Faser wird vom österreichischen Unternehmen Lenzing gefertigt. Tencel Lyocell besticht durch seine Weichheit und kühlenden Eigenschaften. Wir mischen es z.B. in unseren Merinowoll-Teilen oder auch unseren C2C Running Shorts, um eine maximale Geschmeidigkeit zu erreichen. 

    Produkte:
    Superlight T-Shirt
    Superlight Tanktop
    Longsleeve
    Accessoires
    C2C Running Shorts

    • Cradle to Cradle

      Warum? Die Zukunft gehört der Kreislaufwirtschaft. Kreislaufwirtschaft bedeutet nicht einfach nur Recycling, was in den meisten Fällen eh nur ein Downcycling ist. Echte Kreislaufwirtschaft bedeutet, dass man langfristig keinen schädlichen Müll produziert der uns oder der Umwelt zur Last fällt. Das man beim Produktdesign bereits die Szenarien nach der Produktnutzung mitdenkt. Das man Geschäftsmodelle entwickelt, in denen die verwendeten Materialien auch später einen Wert behalten, damit sie wiederverwertet werden können. Diese Gedanken stecken in Cradle to Cradle. C2C ist mehr als bloß eine bürokratische Zertifzierung, es ist ein Denkkonzept. Während alle Teile bei uns Cradle to Cradle inspiriert sind, ist ein großer Teil unserer Produkte auch Cradle to Cradle zertifiziert: Running Shorts, Pyoneer Collection, alle Biobaumwoll-Teile

    • Biobaumwolle

      Konventionelle Baumwolle ist eine Vernichtungsmaschine für wertvolle Wasserressourcen rund um den Globus. Zudem frisst sie einen Großteil der global verwendeten Pestizide - jede Saison werden die Felder vielfach mit der giftigen Chemie bearbeitet. Bei Biobaumwolle ist beides nicht der Fall - wasserschonender und schadstofffreier Anbau. Neben dem ökologischen Aspekt ist auch die soziale Komponente in der Baumwollproduktion nicht zu vernachlässigen. Es gilt faire Arbeitsbedingungen sicherzustellen.

      Unsere Teile aus Biobaumwolle sind von daher wie folgt zertifziert (über unsere Produktionspartner)

    • Merinowolle

      Merinowolle kommt vom Merinoschaf, das für seine feine und funktionale Wolle bekannt ist. Die Tiere werden am besten in Flächenländern in Australien, Neuseeland und Südamerika gezüchtet. Für uns ist es wichtig, dass die Wolle aus Quellen stammt, wo die adäquate Tierhaltung sichergestellt wird. Von daher haben wir uns entschieden mit unserem neuen Produktionspartner Wolle Responsible Wool Standard einzusetzen. Sowohl die Spinnerei als auch der Produktionsbetrieb sind entsprechend RWS zertifiziert (wir selbst als Marke nicht, das können wir uns noch nicht leisten):

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    Wo fertigen wir unsere Produkte:

    C2C Shorts:
    Deutschland/Polen
    Merino Teile:
    Deutschland/China/Portugal
    Tights & Croptop:
    Italien/Portugal
    C2C Pyoneer Teile:
    Deutschland/Tunesien
    C2C Baumwoll Teile:
    Indien

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